Zwischen Erfolgen vor großem Publikum und Lockdown – ein turbulentes Jahr für die Tänzer des TuSpo Rahden geht zu Ende
Das Jahr 2020 begann für den FDC Rahden sehr erfolgreich: im Januar wurden eine Kids- und eine Adult-Gruppe des FDC als Show Programm für den Freeway-Cup in Lübbecke gebucht. Vor mehreren Tausend Zuschauern zeigten die Tänzerinnen und Tänzer, dass ein „Dorfverein“ durchaus mit den großen Tanzschulen mithalten kann und erntete viel Lob und Applaus mit ihrem Programm.
Ebenfalls im Januar vergrößerte sich die Tanzabteilung FDC um zwei weitere Gruppen: die Erwachsenen-Tanzgruppe Move Age wechselte zum TuSpo Rahden und es wurde eine regelmäßig stattfindende Fitness-Gruppe mit wechselnden Trend-Kursen ins Leben gerufen.
Anfang März trat die Adult Gruppe „Connecting“ des FDC beim Dance2U Contest, einem der größten Tanzwettkämpfe Norddeutschlands in Osnabrück an. Die 21 Tänzerinnen konnten die Fachjury mit ihrer Choreographie zum Thema „Fast and Furious“ überzeugen , setzten sich gegen 23 weitere Mannschaften durch und belegten in der höchsten Kategorie den ersten Platz. Für den FDC Rahden war dies einer der größten Erfolge bislang.
Beim eigenen Dance Contest in Rahden wollten die Tänzer des FDC dem heimischen Publikum ihr Können zeigen, doch dann kam alles anders:
Anfang März liefen die Vorbereitungen für den Contest in Rahden, zu dem sich rund 600 Teilnehmer aus ganz Norddeutschland angemeldet hatten, auf Hochtouren. Zu diesem Zeitpunkt war Corona bereits ein großes Thema in den Medien und kurzfristig entschied das Trainerteam des FDC, alle Urkunden, Pokale und Eintrittsbändchen vorsichtshalber ohne Jahreszahl zu bestellen.
Eine Woche vor dem geplanten Contest kam der Lockdown, eine Situation, an die sich viele FDC-Tänzer wahrscheinlich noch lange erinnern werden:
Am Freitag, dem 17.03. wurde aufgrund der aktuellen Ereignisse ein spontanes Treffen aller Trainerinnen und Tänzer der Teen- und Adult-Gruppen einberufen zu dem fast alle kamen. In der letzten großen Runde des Jahres 2020 wurden Konzepte erdacht, wie man auch in einem Lockdown die Tanzsparte weiterführen kann. Am Ende der Versammlung, als die Schlussworte gesprochen waren, herrschte Stille in der großen Turnhalle und niemand wollte nach Hause gehen. Allen war bewusst, dass dies die letzte Versammlung mit den Freunden für eine lange Zeit sein würde – ein sehr emotionaler Moment!
Schon wenige Tage nach dem Beginn des Lockdowns setzte das Trainer Team die Lockdown-Konzepte um: Es musste weiter gehen, auch in Corona Zeiten! Online wurden Tanz-Videos an die Mitglieder gesendet, Choregraphie-, Foto- und Video-Aufgaben an die Tänzer gestellt. Besonders große Resonanz gab es bei der Dance-Challenge, bei der bestimmte Choreographien möglichst häufig nachgetanzt werden sollten. Dabei tanzten die FDC Tänzer insgesamt 5641 Tänze. Ganz besonders erfolgreich waren dabei Selina Wellensiek bei den Kids mit 573 Tänzen und die Schwestern Emilia und Venja Kramer bei den Minis mit jeweils 183 Tänzen!
Nach Bekanntgabe der ersten Lockerungen für Sportvereine startete versuchsweise zunächst die Fitness Gruppe des FDC am 13.05. mit einem Outdoor Cardio- und Krafttraining. Dies klappte so gut, dass nach und nach andere Gruppen Trainingstermine wahrnehmen konnten.
Ein besonderes Highlight war das erste Mini Training. Für einige der Kinder im KiTa-Alter war dies die erste Gelegenheit, überhaupt wieder „raus zu kommen“ und mit anderen Kindern zusammen zu sein. Somit war die Freude der Kinder wie auch der Eltern, die es sich in mitgebrachten Klappstühlen bequem gemacht hatten, riesig.
Auch in Erinnerung bleiben wird das „Dancing in the Rain“ Training. Trotz Regenschauer trafen sich rund 15 Kinder und drei Trainerinnen. Die Kinder wurden mit Abstand unter den überdachten Gängen auf dem Schulhof aufgestellt, die mit Regenjacke ausgerüsteten Trainerinnen davor. Strahlende und glückliche Kinder ließen die Regentropfen schnell vergessen und das Feedback nach der Stunde durch Kinder und Eltern war überwältigend.
Die Sommerferien bedeuten normalerweise eine Pause für die Tänzer und Trainer des TuSpo Rahden. 2020 wurde jedoch in den Ferien weiter getanzt. Es gab Disco-Party Stunden mit vielen einfachen Choreographien für die Kids, Workshops für die Wettkampf-Gruppen und Fitness für die Erwachsenen. Alle Kurse fanden auf dem Schulhof der Grundschule Rahden unter freiem Himmel statt und die Resonanz war beeindruckend.
Die Wettkampgruppe Security TDP (Tänzerinnen im Alter von 17-21 Jahren) machte Trainings mit unterschiedlichen Schwerpunkten: So gab es Fitness-Workouts, es wurde an Mimik und Gestik gearbeitet, die Frage gestellt mit welchen Ausdrücken man welche Musik-Stile transportieren kann und auch Feinheiten wie Koordination und Kinetik verbessert.
„Besonders stolz darauf sind wir, dass wir mit Wiederaufnahme des Trainings allein in dieser Gruppe 3 Neuzugänge hatten – und das in einer Altersgruppe, in der der Einstieg zum Tanz-Training selten wird“, so Katrin Neumark, Trainerin der Gruppe Security TDP.
Auch die Gruppe Outstanding (Tänzerinnen im Alter von 15-18 Jahren) konnte sich nach den Sommerferien über zahlreiche Neuzugänge freuen, ebenso die vielen Kindergruppen. So hatte der FDC kurz vor den Herbstferien mehr Mitglieder als vor der Pandemie im März. Auch konnten für einige Monate alle 15 FDC Gruppen einen regulären Trainingsbetrieb unter Einhaltung von Hygiene-und Abstandsregeln anbieten.
Für die Trainerinnen und Mitglieder der Teens-und Adult-Gruppen der Tanzabteilung des TuSpo Rahden ist es selbstverständlich, jedes Jahr an Fortbildungen und Workshops teilzunehmen. Im Jahr 2020 war dies aufgrund der Corona Maßnahmen schwierig: Viele Fortbildungen in den Landesturnschulen wurden abgesagt oder die Teilnehmer auf ein Minimum beschränkt.
Somit beschloss das Trainerteam des FDC am Samstag, dem 12.09. selbst eine Fortbildungen auszurichten. 25 Trainerinnen und Tänzer/innen hatten sich dazu angemeldet. Nach einem Warm-up führte Pascale Rose die Teilnehmer/innen Schritt für Schritt durch eine anspruchsvolle Hip-Hop Choreographie. Den zweiten Teil des Workshops übernahm Kolyn Thane mit einem ausdrucksstarken wie teilweise auch sehr schnellen Contemporary –Tanz. Den Satz „ Ihr müsst die Schritte blind können“ ! Dies meinte Kolyn wörtlich. Am Ende des Workshops tanzten die Teilnehmer/innen die Choreographie mit verbundenen Augen. Dabei war beeindruckend zu sehen, wie gut die Bewegungen und die Orientierung im Raum in den Unterrichtsstunden zuvor geschult worden war.
Nachdem die Normalität gerade wieder zurückgekehrt war, traf der erneute Lockdown Anfang November mit einem vollständigen Verbot aller Vereinssportarten den FDC sehr hart. Wie bereits im ersten Lockdown wurde wieder verstärkt auf online Angebote gesetzt und eine neue Tanzchallenge gestartet. Die Resonanz ist weiterhin gut, aber im Winter fehlt den Tänzern das Training mit anderen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ganz besonders.
Die ruhige Zeit ohne Trainingsbetrieb nutzte das FDC-Team um das Logo und auch den Namen der Tanzsparte zu überarbeiten: aus Freestyle Dance Club wurde FDC-Next Movement. So kann die Sparte, sobald der Wettkampfbetrieb wieder startet, mit einem modernen Image auftreten.
Zum Jahresende musste erneut improvisiert werden: die Weihnachtsfeiern der Adult-Gruppen und das Trainertreffen fanden als Zoom Meeting statt, die alljährlichen Dankeschön-Geschenke für die 22 FDC-Trainer konnten nicht wie sonst bei einer Show übergeben werden sondern wurden jeder Trainerin persönlich vorbei gebracht.
Für 2021 hofft das gesamte FDC – Next Movement Team darauf, bald wieder Vereinssport anbieten zu können. Verschiedene Konzepte für Training Outdoor oder in der Halle sind bereits ausgearbeitet. Auch hoffen die Tänzer, dass 2021 wieder Großveranstaltungen wie Contests, Auftritte oder Shows stattfinden können.
TuSpo 09 Rahden